SPD stellt Antrag für Modellprojekt im Dirksfeld Appelhülsen
Bezahlbarer Wohnraum ist knapp – auch in Nottuln. Zwar wird auf Bundes- und Landesebene über einen Ausbau der Förderprogramme diskutiert, doch aktuell reichen die Mittel im Kreis Coesfeld nicht annähernd aus, um die beantragten Projekte zu realisieren. Die SPD Nottuln will daher mit einem Konzept für genossenschaftlichen Wohnungsbau neue Wege gehen. Ein erstes Modellprojekt soll im Dirksfeld in Appelhülsen auf der Fläche neben dem geplanten Feuerwehrgelände entstehen, so sieht es ein Antrag unserer Fraktion zur Beratung im Gemeinderat vor.
In seiner Sitzung vom 3. Juli 2018 hat der Rat die Aufstellung des Bebauungsplans für das Dirksfeld beschlossen. Insbesondere auf Initiative und Betreiben der SPD wurde dabei das Ziel formuliert, einen Anteil an öffentlich gefördertem Wohnraum von mindestens 30 Prozent zu verwirklichen. Da aufgrund der stark begrenzten Mittel des Kreises eine Förderung indes wenig realistisch erscheint, konkretisiert die SPD ihre Pläne nun und schlägt ein innovatives Konzept für genossenschaftlichen Wohnungsbau vor. Mit dem Antrag an den Gemeinderat soll die Verwaltung beauftragt werden, ein entsprechendes Modell zu entwickeln.
Die Grundidee: Eine neue, noch zu gründenden Genossenschaft realisiert die Wohneinheiten. Im Dirksfeld etwa sind sowohl Mehrfamilienhäuser als auch Doppelhäuser möglich. Ein hohes Maß an Standardisierung schafft dabei die Grundlage für kosteneffizientes Bauen und attraktive Mietkonditionen – selbst ohne öffentliche Förderung. Mitglieder der Genossenschaft werden die Gemeinde, welche die Grundstücke einbringt, eine Projektgesellschaft, welche die Neubauten verwirklicht, sowie die Mieter der einzelnen Wohneinheiten. Vorhaben aus anderen Kommunen dienen dabei als Beispiel. So war etwa in der Gemeinde Nordkirchen im Zuge eines ähnlichen genossenschaftlichen Projektes die Erstellung von sechs Doppelhaushälften geplant.
Neben den positiven Impulsen für den Nottulner Wohnungsmarkt verbinden sich aus unserer Sicht mit dem Modell weitere Vorteile: Die genossenschaftliche Beteiligung lässt ein stärkeres Engagement und eine hohe Identifikation der Mieter erwarten. Zudem ist auf diese Weise der bezahlbare Wohnraum auch langfristig gesichert – anders als beim öffentlich geförderten Wohnungsbau, bei dem bekanntlich, modellabhängig nach zehn oder 20 Jahren, die Mietpreisbindung entfällt.